Ein Viertel der Studenten muss nicht zahlen
Eine kleine Anfrage der GAL zeigt: Etwa 13.000 Studenten in Hamburg sind von Studiengeb�hren befreit. Die Partei bem�ngelt einen zu hohen Aufwand mit zu geringen Ergebnissen. Die Gr�nen sehen in den Studiengeb�hren eine Gef�hrdung der Hansestadt als Hochschulstandort.
Fast ein Viertel der Hamburger Studenten muss keine Studiengebühren zahlen,
weil sie davon befreit sind. Dies geht aus einer kleinen Anfrage der GAL an
den Senat hervor. GAL-Wissenschaftsexpertin Heike Opitz geht sogar davon
aus, dass die Zahl der Befreiungen noch ansteigen wird. Deshalb meint sie:
„Die Studiengebühren führen zu großem Verwaltungsaufwand für wenig Output.
Statt die Situation der Hochschulen solide zu verbessern, werden sie mit
Arbeit überhäuft.“
Die Antwort auf die Kleine Anfrage der GAL zeigt, dass von den rund 55.000
Studenten, die in Hamburg einem gebührenpflichtigen Studium nachgehen, rund
8000 von vornherein befreit werden. Über 5000 Studenten sind zusätzlich aus
Gründen wie Kindererziehung oder Behinderungen und aus
Leistungsgesichtspunkten befreit worden. Dabei steht noch gar nicht fest,
wie viele Befreiungsanträge insgesamt gestellt worden sind. Opitz meint,
viele Sachverhalte, etwa eine Befreiung für die Zeit, in der Studenten in
Hochschulgremien mitarbeiten, müssten voraussichtlich vor Gericht geklärt
werden. Dazu kämen noch diejenigen, die die Zahlung der Gebühren verweigern.
Zum 15. Juni 2007 sind zum ersten Mal
Studiengebühren in Hamburg fällig geworden. Für die GAL steht fest, dass
Wissenschaftssenator Jörg Dräger die Möglichkeiten zur Befreiung stark
eingeschränkt habe. Im Vorfeld bestand große Unsicherheit unter den
Studenten, wer diese Gebühr zahlen müsse und wann eine Befreiung möglich
sei.
Das Fazit der Grünen: Studiengebühren seien der falsche Weg, sie gefährdeten
vielmehr den Hochschulstandort Hamburg: „Die Lage an den künstlerischen
Hochschulen lässt fürchten, dass der Senat die Talente aus der Stadt
vertreibt, statt sie anzuziehen“, meint Opitz. An der Hochschule für
bildende Künste (HfbK) seien rund 80 Prozent der Studierenden wegen des
Studiengebührenboykotts von der Zwangsexmatrikulation bedroht, an der
Hochschule für Musik und Theater (HfMT) handele es sich um 89 von 119
Studierenden des Theaterstudiengangs. In Punkto Kunsthochschule kommt die
Wissenschaftsbehörde übrigens zu anderen Berechnungen: Es könne nicht die
Rede von 80 Prozent der Studenten sein, da von insgesamt 735 Studenten der
Hochschule sich 290 an dem Boykott beteiligten. Die Zahl derer, denen eine
Zwangsexmatrikulation drohe, sei folglich geringer. Die Behörde appelliert
aber an die Studenten, die an dem Boykott teilnehmen, jetzt Gespräche mit
dem Hochschulpräsidenten Martin Köttering aufzunehmen, um die Situation zu
klären.
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