Regenbogen sagt: Hallo an der Uni!

 Liebe neue KommilitonInnen!   
 
Wir sind Regenbogen/Alternative Linke und möchten Euch unsererseits herzlich an der Uni Hamburg begrüßen.
Wir sind derzeit die einzige partei- und organisationsunabhängige linke Liste an der Uni Hamburg und sind derzeit mit sechs Sitzen im Studierendenparlament stärkste Fraktion. Wir treten an, um die echten Probleme und Fehlentwicklungen anzugehen, anstatt wie der aktuelle Juso-Liberal-Wirtschafts AStA sich mit sog. "Service" zu begnügen. Politische Arbeit muss frei sein von egoistischem Karrierestreben, der echte Positionen verhindert. Gesellschaftlicher Fortschritt und politische Bewegungen finden unserer Meinung nach aber nicht in Parlamenten statt, sondern dort, wo Menschen leben, arbeiten und studieren.               
Wir setzen inhaltliche Kontrapunkte zu den aktuellen Modephrasen wie „Exzellenz“, „Elite“ und „Globaler Wettbewerb um die kreativsten Köpfe“, welche durch Medien, Parteien und Bildungseinrichtungen in der Gesellschaft versrüht werden. Die Ära einer Universität, in der es darum geht, dass sich jeder Mensch soweit wie möglich frei von wirtschaftlichen Zwängen entfalten kann, droht nun zu Ende zu gehen.           
Die Uni sieht Euch als Kunden, die es möglichst schnell und effizient durchzuschleusen und mit Studieninhalten zu „füllen“ gilt. Um dies zu gewährleisten, wurden in den letzten Jahren die bewährten und international hoch angesehenen Studiengänge Diplom und Magister statt sie zu reformieren komplett zerschlagen und durch das Bachelor und Master System ersetzt.                       
Der Glaube, es solle mit dieser Radikalreform eine höhere Vergleichbarkeit erreicht werden, hat sich leider als billiger Vorwand herausgestellt. Es handelt sich bei der Umstellung der Studiengänge um ein Spar- und Rationalisierungsprogramm auf Kosten der Studierenden und ihrer individuellen Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten. All dies ist jedoch kein Grund, den Kopf resigniert in den Sand zu stecken.
Mehrere hunderttausend SchülerInnen und Studierende und natürlich auch wir beteiligten sich im letzten Semester an dem bundesweiten Bildungsstreik, um die Wut über die Reformen, sowie die Lern- und Lehrbedingungen an Schulen und Universitäten zum Ausdruck zu bringen. Mit diesem leidenschaftlichen Protest machten wir gemeinsam deutlich, dass der Grund für die Wut die neoliberale Bildungspolitik und die Organisierung von Schule und Universität entlang betriebswirtschaftlicher Maßstäbe ist. Nicht zuletzt die so genannte Krise hat gezeigt, dass betriebswirtschaftliche Organisation und die Ziele der Ökonomie weder das Maß aller Dinge, noch unbedingt im Sinne der Menschen sind und daher stets kritisch hinterfragt werden müssen. In Struktur und Organisation des Bildungssystems hat die Ökonomie nichts zu suchen, da es hier nicht um Effizienz oder Gewinnmaximierung, sondern um die kritische Ausbildung von Menschen gehen muss, die weder effizient sein soll, noch in Geld „messbar" ist!                           
Die Proteste des vergangenen Semesters waren ein erstes deutliches Signal. Eine notwendige Richtungsänderung wird sich sich aber keineswegs automatisch vollziehen, sondern nur dann, wenn der Druck von unten aufrechterhalten wird. Wenn Ihr Euch dafür einsetzen wollt, dass sich Studiengänge,
Studieninhalte und die Uni als Ganzes sich in eine Richtung entwickeln, die im Sinne der Menschen, die hier arbeiten und studieren ist, könnt Ihr gerne bei uns mitmachen oder Euch bei den Aktivitäten des Bildungsstreiks in diesem Semester engagieren.                               
Aber jetzt erstmal einen schönen Studienanfang! Lasst Euch nicht verrückt machen, versucht, das Studium so gut wie möglich zu genießen und nutzt alle Möglichkeiten zum selbstbestimmten und angenehmen Studium, die noch vorhanden sind!           

       

Politisch zu erreichen gilt es:

  1. Die derzeitigen Bachelor/Master Studiengänge durch Studiengänge mit kritisch-wissenschaftlichem Anspruch ersetzen
     
  2. Die (Re-)Demokratisierung der Unistrukturen (Mitbestimmungen von Studierenden auf allen Ebenen)

  3. Die unsozialen und bisher schwachsinnig eingesetzten Studiengebühren endlich wieder abzuschaffen