Ersti-Begrüßungsflugblatt: Was an der Uni Hamburg gerade in Bewegung ist

Liebe MitstudentInnen,

wie ihr wisst, toben sich einige BildungspolitikerInnen seit den letzten Jahren mit Reformeifer an den Hochschulen aus. Dies hat uns schon mal die Studiengebühren, das Bachelor/Mastersystem mit seiner Verschulung, eine Entmündigung bei der Mitbestimmung und viele andere Einschränkungen eingehandelt.

Wir sind in Fachschaftsräten, studentischen Freiräumen, Gewerkschaften, antifaschistischen Gruppen, dem Aktionsbündnis gegen Studiengebühren und anderen außerparlamentarischen Initiativen politisch aktiv und setzen uns für eine studentische Interessenvertretung ein, die Basisdemokratie stärkt, statt Stellvertreterpolitik zu betreiben. Grundsätzlich ist für uns die Erreichung der politischen Ziele das einzige was zählt. Wegen hübscher Lebensläufe oder sog. "Soft-Skills" machen wir das nicht (leider gibt es in der Uni Hochschulgruppen und sogar einen AStA, der aus solchen Beweggründen "Politik" macht).                                                     
Aktionen wie die Studiengebührenboykotte oder die Proteste im Rahmen des Bildungsstreiks schaffen politischen "Druck von unten", der teilweise Wirkung zeigt, aber noch lange nicht genug ist: Die Proteste führten zu Pseudo-Entgegenkommen bei den Studiengebühren (die erlogene Nachlagerung der Gebühren sowie die Reduktion von 500 auf 375 Euro auf Kosten von Behinderten und chronisch Kranken). Der Bildungsstreik hatte immerhin schon mal zur Folge, dass alle gruseligen BildungspolitikerInnen seither in der Defensive sind und endlich zugeben müssen, dass die Verschulung und der überhöhte Arbeitsdruck bei BA/MA falsch ist - zumindest nicht im Sinne der Studierenden und deren Persönlichkeits- und fachlicher Bildung.                                     
Gerade jetzt, wo die BA-MA Studiengänge reformiert werden, müssen wir aufpassen, dass das Ganze nicht in die falsche, sondern in eine Richtung läuft, die allen Menschen gerecht wird und nicht wieder nur in ein "Humankapitalprogramm" für die deutsche Wirtschaft ausartet.       
Es macht auf jeden Fall Sinn, in der Uni politisch aktiv zu sein. Gerade jetzt, wo die BA-MA Studiengänge reformiert werden, müssen wir aufpassen, dass das Ganze nicht in die falsche, sondern in unsere gewünschte Richtung geht! Auch die Studiengebühren müssen noch abgeschafft werden. Für all das müssen wir Studierende eintreten, denn eine andere Lobby als uns selbst haben wir nicht. Engagiert euch also politisch - wenn ihr wollt bei uns - denn es gibt viel anzupacken. Bald ist auch wieder Wahl zum Studierendenparlament. Wenn wir da genügend Stimmen bekommen, dann können wir unsere Politik noch schlagkräftiger aus dem AStA heraus verfolgen.                        
Wenn ihr meint, keine Zeit dafür zu haben: Euch ist hoffentlich bewusst, dass ihr euren Bachelor ohne Probleme in acht anstatt in sechs Semestern studieren könnt. Lasst euch da nicht von abstrakten und nicht bindenden Zeitanforderungen verrückt machen! Dann bleibt auch genug Zeit für politisches Engagement!         
                                      
 

 

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