Regenbogen/AL- Listendarstellung (für StuPa Wahl 2009/2010)

Hier findet ihr unser aktuelles Wahlprogramm für die Wahl zum Studierendenparlament 2009/2010. Angehängt ist das Wahlprogramm im PDF-Format, wie es in der großen und der kleinen Wahlzeitung erscheinen wird.



Wir sind Regenbogen/Alternative Linke. Wir sind u.a. in Fachschaftsräten, studentischen Freiräumen, Gewerkschaften, antifaschistischen Gruppen, dem Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, dem Bündnis für Politik und Meinungsfreiheit und weiteren Initiativen in Hamburg und darüber hinaus politisch aktiv.
Wir setzen uns für eine studentische Interessenvertretung ein, die Basisdemokratie stärkt, statt Stellvertreterpolitik zu betreiben.

Seit 10 Jahren werden im Zuge des Bologna-Prozesses die Universitäten europaweit grundlegend umgekrempelt: Ökonomisierung von Bildung durch Studiengebühren und zunehmende Drittmittelabhängigkeit der Lehre und Forschung, Leistungs- und Konkurrenzdruck durch das BA/MASystem, Entdemokratisierung und Privatisierung stehen damit in direktem Zusammenhang. Wir lehnen die Ausrichtung des Bildungssystems an den konstruierten Erfordernissen „des Marktes“ ab und stehen stattdessen für ein sozial gerechtes und demokratisches Bildungssystem, das sich am Menschen und der freien Entfaltung der Persönlichkeit orientiert...

Freie Bildung statt Gebühren und Verwertung!

Studiengebühren lehnen wir in egal welcher Form grundsätzlich ab! Die angeblichen Verbesserungen der Studienbedingungen gibt es nicht. Studiengebühren dienen als repressives Steuerungsinstrument und behindern den Zugang zu den Universitäten. Sie erzeugen unsinnigen Druck auf diejenigen, die sich das Studieren noch leisten können! Regenbogen hat bereits in den vergangenen Semestern den Protest gegen die Studiengebühren u.a. in Form des Studiengebührenboykotts oder des Bildungsstreiks maßgeblich mitgetragen.
Bildung ist ein Menschenrecht und keine Ware und müsste genauso wie Wasser, Luft und öffentlicher Nahverkehr frei zugänglich sein und darf nicht den Gesetzen des sogenannten „freien Marktes“ unterworfen werden!

Es findet derzeit unter der Vorherrschaft der neoliberalen Ideologie eine weitgehende Ökonomisierung aller Lebensbereiche, darunter auch des Bildungssystems, statt. Wir lehnen die herrschende sozialdarwinistische Wettbewerbslogik ab und setzen uns für die Förderung kooperativer Formen des Lernens und der Organisation von Universitäten und Gesellschaft insgesamt ein.

Demokratie und Gesellschaftsbezug an der Universität

Die Universität ist kein Unternehmen und darf daher auch nicht wie ein „Bildungsunternehmen“ organisiert werden. Wir kämpfen für eine nachhaltige Demokratisierung des Bildungswesens, insbesondere der Universität.

  • Unverzichtbar für das studentische Leben an der Uni sind die (autonomen) studentischen Cafés und Freiräume in den verschiedenen Fachbereichen. Wir tragen aktiv zu ihrem Erhalt und Ausbau bei.

  • Wir fordern die Abschaffung des undemokratischen Hochschulrats, der derzeit als höchstes Gremium der Uni intransparent über ihre Geschicke entscheidet.

  • Wir fordern eine aktive Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Forschung und Lehre und eine konsequente Verankerung der Ideen von Nachhaltigkeit und Ökologie in den Unibetrieb.

  • Wir fordern eine Viertelparität der Statusgruppen (gleiche Anteile von Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen, Professor_innen und Technischem und Verwaltungspersonal) in allen Gremien der Universität.

Kein Schritt breit den Faschisten

Wir bekämpfen (Neo-)Faschisten wo wir sie treffen. Wir sind in die antifaschistischen Strukturen Hamburgs integriert. Speziell der Dachverband Deutsche Burschenschaft distanziert sich nicht einmal halbherzig vom Dritten Reich. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.

Kritische Bildung statt Humankapital

Wir stehen für eine radikale Umkehrung der Bachelor/Master-Studiengänge. Studierende sind keine Kund_innen eines Dienstleistungsbetriebs, sondern sollten die Möglichkeit haben, mündige und aufgeklärte Teilnehmer_innen einer freien und kooperativen Bildungseinrichtung zu sein. Eine radikale Entschleunigung der starren, STiNE-überwachten Modul-Studiengänge und ein Abbau der Restriktionen ist daher eine Forderung, die für uns absolute Priorität hat.
Außerdem müssen Inhalte und Schwerpunkte der Lehre kooperativ von Studierenden und Lehrenden gesetzt und dürfen nicht despotisch „von oben“ festgelegt werden.
Bildung muss die Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung von Kritikfähigkeit fördern und darf nicht durch stumpfe Verwertungsorientierung verdrängt werden.

HWP stärken

Die Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) steht für eine radikale Theorie-Praxis-Reflexion. Hier haben auch Menschen ohne Abitur die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen. 40% der Studienplätze an der HWP stehen ihnen derzeit offen. Seit der Zwangsfusion der HWP mit der Universität Hamburg stehen der offene Hochschulzugang und die Interdisziplinarität der Sozialökonomie zur Dauerdisposition.
Wir unterstützen die Wahl eines eigenständigen AStA der HWP, da diese Wahl dem Anspruch auf Eigenständigkeit Rechnung trägt.

Open Sources For Everyone - TEACH, LEARN, SHARE!

Forschungsergebnisse, die aus öffentlichen Mitteln finanziert wurden, müssen auch allen Mitgliedern der Gesellschaft zur Verfügung stehen. OpenAccess muss als Grundphilosophie wissenschaftlichen Arbeitens gegen die Privatisierung von Wissen und Forschungsergebnissen verteidigt und unter Nutzung der aktuellen Informationstechnologie ausgebaut werden.
Wir setzen uns für eine konsequente Nutzung von Open-Source-Software an der Uni ein.
Die Freiheit der Lehre und des Lernens erfordert zudem die Abschaffung des bürokratischen und formalistischen STiNE-Kontrollsystems. An die Stelle von STiNE sollen dezentrale und nicht restriktive Plattformen wie das CommSy treten.
Neben der Kontrolle des Studiums via STiNE und Turnitin werden die Studierenden auch mit Kameras überwacht. Wir fordern den sofortigen Abbau aller Überwachungskameras an der Uni und im AStA!

Für ein digitales Archiv der studentischen Bewegung

Wir können aus der Geschichte der studentischen Bewegung an der Uni Hamburg lernen. Daher wollen wir die Digitalisierung und freie Bereitstellung der Flugschriften und weiterer wichtiger Dokumente der letzten Jahrzehnte, die derzeit in Kellern verstauben, fördern.

Teilautonomie wiederherstellen!

Wir halten die Teilautonomie für einen wesentlichen Bestandteil der Selbstorganisation von strukturell benachteiligten Gruppen. Es muss ihnen obliegen, über ihre eigene Interessenvertretung zu entscheiden. Die amtierende AStA-Koalition sabotiert dies. Sie hat das Frauenreferat abgeschafft (Begründung: Gleichberechtigung erreicht) und weigert sich zudem aus politischen Gründen, das Wahlergebnis zum Ausländer_innen-Referat anzuerkennen. Aber rassistische Ausfälle sind auch nach wie vor an der Tagesordnung... Diese wären Gegenstand der Arbeit eines Ausländer_innen Referats, wenn der AStA es denn endlich bestätigen würde.

Wir fordern die Anerkennung der teilautonomen Referate!

Vernetzung förden!

Die Vernetzung an der Uni über Fachbereichsgrenzen hinweg muss von der Basis aus organisiert werden. Ein breiter getragenes regelmäßiges Treffen der Fachschaftsräte ist daher anzustreben.
Die Universität existiert jedoch nicht im luftleeren Raum. Wir praktizieren daher eine aktive stadtweite Vernetzung mit anderen Beteiligten im Bildungssystem und den Gewerkschaften, wie z.B. im Bildungsstreik und wollen diese ausbauen.

 

  • Für ein selbstbestimmtes, kritisches Studium!

  • Für ein gebührenfreies und entschleunigtes Studium!

  • Für die Wiedereinführung des Frauenreferats!

  • Für eine werbefreie Uni!

Gemeinsam gegen Bildungs- und Sozialabbau! / Diese Stadt gehört uns allen!


 



 

Wöchentl. Treffen: Dienstags 19:00 in Foyer der Ex-HWP Von Melle Park 9

 

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