Geb�hrenstreit an der Kunsthochschule eskaliertVon Florian Kain
Sie wollen es darauf ankommen lassen und gehen jetzt aufs Ganze: Die Studenten an der Hochschule f�r bildende K�nste (HfbK) haben auf einer Vollversammlung beschlossen, ihren Studiengeb�hrenboykott fortzusetzen. Das Zusammentreffen in der Aula der Hochschule war die letzte M�glichkeit, die drohende Exmatrikulation von rund 50 Prozent aller Studenten zu verhindern. Bis gestern um 23.58 Uhr h�tten die Verweigerer je 500 Euro auf das HfbK-Konto �berweisen m�ssen. "Diejenigen, von denen wir kein Geld erhalten haben, bekommen nun Exmatrikulationsbescheinigungen", best�tigt HfbK-Pr�sident Martin K�ttering.
Er will bis Freitag sichten lassen, von wem die Geb�hr nicht �berwiesen wurde, und mit der Verschickung der Bescheide beginnen. Es gebe "keine andere M�glichkeit", sagte der Pr�sident, der sich der entstehenden "individuellen Trag�dien" bewusst ist. Er h�tte sich stattdessen eine "konstruktive Diskussion" mit den Studenten gew�nscht. Schlie�lich k�nnten auch Materialzusch�sse, weitere Tutorien und Exkursionen mit den Geb�hren finanziert werden, sodass alle von ihnen profitieren. Sabine Neumann, Sprecherin der Wissenschaftsbeh�rde, sagte, sie hoffe, dass sich die Studenten "der Tragweite ihres Handelns bewusst sind." Es stehe au�er Frage, dass jeder, der nicht �berweise, die HfbK verlassen m�sse. Nach Angaben der Beh�rde haben von den 572 eingeschriebenen HfbK-Studenten 100 die Geb�hr trotz des Boykotts �berwiesen. Weitere 100 sind ohnehin aus sozialen Gr�nden befreit. Rund 290 haben ihren Betrag auf ein gemeinsames Boykott-Konto eingezahlt, die anderen schlicht noch nicht �berwiesen. Im H�chstfall droht demnach 372 Studenten die Exmatrikulation.
Benjamin Renter (25), Vorsitzender des "Vereins zur F�rderung eines geb�hrenfreien Studiums an der HfbK", sagte: "Wir waren uns auf der Vollversammlung so einig wie noch nie zuvor." Angst vor einer Exmatrikulation h�tten sie nicht, sagt auch sein Kommilitone Eugen Regensburg (27): "Dass wir nicht zahlen, ist unser politisches Druckmittel. Wir setzen so schlie�lich die Zukunft unserer Hochschule aufs Spiel." Ein Examenszeugnis sei f�r Kunststudenten nicht wichtig. Einige Lehrende h�tten ihnen bereits versprochen, sie weiter zu unterrichten, auch wenn sie nicht l�nger eingeschrieben seien. Probleme machten eher die Eltern einiger Kommilitonen, die diese Einsch�tzung nicht teilen. An der HfbK-Versammlung hatten auch Vertreter der Splittergruppen "Liste Links" und "Junge Sozialisten" von der Uni Hamburg teilgenommen. "Sie nehmen massiven Einfluss", best�tigten Teilnehmer hinter vorgehaltener Hand.
Erschienen am 10.07.2007 in Hamburger Abendblatt zurück | quelle
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