Dramatischer Appell an Senator Dr�gerDie 26 Professoren an der Hochschule f�r bildende K�nste (HfbK) haben sich mit einem dramatischen Appell an Wissenschaftssenator J�rg Dr�ger (parteilos) gewandt. Grund ist die drohende Exmatrikulation von 359 ihrer 452 Studenten, da diese die Studiengeb�hr von 500 Euro bis zum Stichtag nicht zahlen wollten bzw. konnten. Wer nicht rechtzeitig �berweist, muss nach dem Gesetz die Hochschule verlassen.
Die Unterzeichner, zu denen unter anderen der Regisseur Wim Wenders z�hlt, warnen Dr�ger in ihrem Brief: "Mit brennender Sorge beobachten wir die Entwicklung um die Einf�hrung von Studiengeb�hren an der HfbK. Wenn unsere Hochschule 80 Prozent ihrer Studierenden exmatrikuliert, wird es f�r viele Jahre keinen k�nstlerischen Nachwuchs in Hamburg geben. Damit w�rde f�r die Hansestadt ein gro�er kultureller Verlust entstehen." Aufgrund des nicht definierten festen Berufsbilds w�rden die Studenten davor zur�ckschrecken, den Hamburger Studiengeb�hren-Kredit aufzunehmen: "Bei der vorgesehenen Verzinsung von mehr als f�nf Prozent entsteht eine Verschuldung, die kein K�nstler verantwortlich eingehen kann." Die Professoren beklagen, dass Dr�ger die Wettbewerbsf�higkeit ihrer Hochschule ohnehin "stark eingeschr�nkt" habe. Alle Bundesl�nder au�er Hamburg h�tten die k�nstlerischen Studieng�nge von der Einf�hrung des Bachelor/Master-Systems befreit. Au�erdem seien die renommierten Kunsthochschulen in Deutschland ebenfalls "nahezu vollst�ndig" von der Studiengeb�hrenpflicht befreit worden. Die Wissenschaftler nennen unter anderem die Kunstakademie D�sseldorf, die Universit�t der K�nste Berlin und die Kunstakademie St�del Frankfurt. Viele Studenten der HfbK bem�hten sich deshalb gerade um einen Studienortwechsel: "Die Begabtesten, das hei�t die von Hamburg so sehr gew�nschten Talente, werden f�r Hamburg verloren sein." Damit spielen die Unterzeichner auf das neue Konzept "Talentstadt Hamburg" an, das Dr�ger derzeit mit der Unternehmensberatung Roland Berger entwickelt. Ziel ist die st�rkere Anwerbung junger Talente. Dem stehe entgegen, dass wegen der neuen Rahmenbedingungen f�r ein Studium an der HfbK die Bewerberzahlen f�r das Wintersemester 2007 "um fast 50 Prozent" zur�ckgegangen seien. "Keine andere deutsche Kunsthochschule hat einen vergleichbaren R�ckgang zu beklagen", stellen die alarmierten Professoren fest, die �berzeugt sind, dass in der Folge "auch keine international renommierten K�nstler" mehr einen Ruf nach Hamburg annehmen werden. "Wir bitten Sie deshalb eindringlich, alle M�glichkeiten zu pr�fen, die individuellen Trag�dien der betroffenen Studierenden sowie die drohende kulturelle Verarmung Hamburgs abzuwenden", schlie�en die Professoren ihren Brief an Dr�ger.
HfbK-Pr�sident Martin K�ttering erkl�rte: "Auch ich sehe die Hochschule in einer �u�erst prek�ren Situation. Die Sorgen der Professorinnen und Professoren der Hochschule f�r bildende K�nste werden von mir geteilt und ihr Anliegen unterst�tzt." Er will nun in einem Gespr�ch mit Dr�ger L�sungen suchen.
Erschienen am 23.06.2007 in Hamburger Abendblatt zurück | quelle
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