Sanfte Keule f�r BoykotteureKunsthochschule exmatrikuliert 269 Studierende. Wer bis zum 30. September doch noch Studiengeb�hren zahlt, soll "ohne weitere Voraussetzung" wieder eingeschrieben werden. Die Wissenschaftsbeh�rde findet das "in Ordnung"
Martin K�ttering hat einen Befreiungsschlag versucht. Seit Bekanntwerden des Geb�hrenboykotts an seinem Haus hatte der Pr�sident der Hochschschule f�r Bildende K�nste (HFBK) in einer Zwickm�hle gesteckt. Gestern k�ndigte er an, allen nunmehr 269 s�umigen Studierenden am kommenden Montag die Exmatrikulation zu schicken.
Auch wenn er dies "pers�nlich f�r fraglich halte", so K�ttering, lasse ihm die von der Wissenschaftsbeh�rde zugesandte "rechtsaufsichtliche Feststellung" keine Wahl. Er wolle aber seinen Spielraum nutzen und keine "sofortige Vollziehung" der Exmatrikulation anordnen. Auch werde jeder Studierende, der bis zum 30. September die Geb�hren doch noch bezahlt, "ohne weitere Voraussetzung wieder immatrikuliert".
K�ttering erkl�rte, dass die schlagartige Reduzierung der Studierendenzahl ein "gravierender Einschnitt" sei, der Netzwerke zerst�re und die Lehre an der Hochschule �ber Jahre beeintr�chtigen werde. Auch werde die Wettbewerbsf�higkeit durch die 500-Euro-Geb�hr "stark eingeschr�nkt": Andere renommierte Kunsthochschulen nehmen kein Geld. Er hoffe, sagte K�ttering, dass auch Senat und B�rgerschaft die Zeit nutzen, um mit ihm gemeinsam eine L�sung zu finden.
Dass ihm der zeitliche Spielraum von der Wissenschaftsbeh�rde gew�hrt worden sei, verneinte der Pr�sident: "Meines Erachtens liegt dieser Spielraum in der Autonomie der Hochschule." Allerdings findet K�tterings Entscheidung die Zustimmung von Wissenschaftssenator J�rg Dr�ger (parteilos): "Das ist in Ordnung", lie� er seine Sprecherin Sabine Neumann mitteilen.
Anders sieht das Martin Klinger, der Anwalt der Boykotteure: "Wir bleiben dabei, dass eine Exmatrikulation zum jetzigen Zeitpunkt nicht m�glich ist." K�ttering lasse sich zum "Vollzugsorgan" des Senators machen. "Das ist nicht sein Job", so Klinger. Exmatrikulationen w�rden sofort mit Widerspruch beantwortet.
Der angek�ndigte Verzicht auf "sofortige Vollziehung" sei m�glicherweise ein Schachzug, um eine schnelle gerichtliche Kl�rung zu verhindern, sagt Klinger. Allerdings sehe er in dem R�ckkehrangebot zu Ende September ein "gewisses Signal" an die Studierenden, dass sie keine Nachteile haben, wenn sie aufgeben. "Sie haben", sagt Klinger, "nicht die dicke Keule rausgeholt." Erschienen am 13.07.2007 in taz hamburg zurück | quelle
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