Pr�sident K�ttering: "Wir stehen vor dem Aus"80 Prozent der Studenten droht die Exmatrikulation. Zudem f�rchtet der HfbK-Pr�sident, "dass Talente Hamburg k�nftig meiden werden".
Notstand an der Hochschule f�r bildende K�nste (HfbK) - jetzt meldet sich Pr�sident Martin K�ttering zu Wort: "Wir stehen vor dem Aus." Bereits am Wochenende hatten die Professoren der Schule, zu denen auch Film-Regisseur Wim Wenders geh�rt, Wissenschaftssenator J�rg Dr�ger (parteilos) in einem offenen Brief vor einer "kulturellen Verarmung Hamburgs" gewarnt. Hintergrund ist die drohende Exmatrikulation von 80 Prozent der Studierenden. 359 der 452 Kunstsch�ler hatten bis zum Stichtag am 15. Juni keine Studiengeb�hren an die Hochschule �berwiesen sondern auf ein Protest-Konto.
"Die Studiengeb�hren stellen uns vor ein gro�es Problem", so K�ttering. Eine Exmatrikulation der Mehrheit der Studierenden aufgrund eines Geb�hren-Boykotts sei "nicht vorstellbar", aber gesetzlich vorgeschrieben - im Hamburger Hochschulgesetz von 2006. Und auch wenn sich die protestierenden Studenten aus Angst vor einem Verweis doch entschlie�en sollten, das Geld zu �berweisen, f�rchtet K�ttering um die Zukunft seiner Hochschule: "Talente werden Hamburg meiden." Schlie�lich w�rden renommierte Kunsthochschulen wie D�sseldorf und Berlin keine Studiengeb�hren erheben. Zudem w�rde dort im Gegensatz zur HfbK weiterhin auf Diplom studiert, der alte Studiengang lie�e Studenten mehr Freir�ume als das neue Bachelor/Master-System: "Daher sind unsere Anmeldezahlen um fast 50 Prozent gesunken." Er hofft auf ein Gespr�ch mit der Wissenschaftsbeh�rde.
Malerei-Student Willem M�ller (27) �berlegt an die Universit�t der K�nste Berlin zu wechseln. Nach Hamburg gekommen ist er, um mit Professor Werner B�ttner zu arbeiten, bei dem schon die bekannten deutschen Maler Daniel Richter und Jonathan Meese studierten. "Aber mit Studiengeb�hren kann ich mir Hamburg nicht mehr leisten", sagt M�ller. Schon jetzt gibt er monatlich 200 Euro f�r Farbe und Leinwand aus. Einen Kredit zum Studium aufnehmen wolle er nicht: "Schlie�lich sind meine Berufschancen nach dem Abschluss unsicher."
Die Wissenschaftsbeh�rde argumentiert sachlich. Eine gesetzliche Sonderregelung f�r die HfbK k�nne es nicht geben, so Beh�rden-Sprecherin Sabine Neumann: "Au�er in D�sseldorf und Berlin werden an allen Kunsthochschulen Deutschlands Studiengeb�hren erhoben." Studenten k�nnten zudem Darlehen aufnehmen, die sp�ter einkommensabh�ngig zur�ckgezahlt werden: "Die HfbK-Verwaltung ist jetzt am Zug. Sie kann Mahnverfahren einleiten oder sich anderweitig mit den Studenten einigen."
axgErschienen am 26.06.2007 in Hamburger Abendblatt zurück | quelle
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